WV-Nr.: | 367 | |
Jahr: | 1987–1988 |
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Art: | Kreuz | drehbares Standkreuz | |
Material: | Keramik |
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Ausführung: | freie Aufbautechnik
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Oberfläche: | modelliert, Glasur, Glanzgold aufgebrannt
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Format: | 90 x 300 x 18 cm (B x H x T) | |
Zustand: | erhalten, Original |
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Werkort: | Kirche St. Wiho Altarraum An der Wihokirche 14 49078 Osnabrück (Hellern) | |
Zugänglichkeit: | die Kirche ist außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen |
Ruth und Theo M. Landmann Archiv e.V., Pia Landmann
Maran Atha
Gedanken zur Kreuzgestaltung
(Ruth Landmann, 1988)
Sie beinhalten die Ereignisse nach dem Abendmahlsgeschehen: Passion, Auferweckung, Geistsendung, Parusie. So sind alle Christusmysterien im Kreuz zusammengefasst, Karfreitag, Ostern, Pfingsten und die Erwartung der Wiederkunft.
Die Passion des Gottmenschen gipfelt in den Worten »Eli, Eli, lema sabacthani« (Text auf dem Kreuzbalken) Der Geist, aus der innersten Finsternis des Todes ausgehaucht, wird dem Menschen in seiner Fülle vom Kreuz aus gegeben. Das Geheimnis des Todes, der Auferweckung, der Verklärung, der Wiederkunft kann sich nur öffnen durch den Schöpfergeist der Liebe.
»Die Rückkehr des zeitlichen Wortes in das ewige Schweigen ist zugleich Ausgang des freigewordenen Geistes: Enthüllung der Liebe zwischen Vater und Sohn.« (H. U. v. Balthasar)
Der Gottmensch kehrt zurück in das trinitarische Leben. Durch seinen Kreuzestod (durchbohrte Hände auf dem Kreuzbalken) ist
der Mensch der Lebenssphäre Gottes angehörig, für immer. (Fußspuren)
Es ist der Einbruch der ganz anderen Welt in den irdischen Raum. Der Geist ist jetzt Gegenwart und weist auf die Zukunft. Anfang des neuen Himmels und der neuen Erde. Der Mensch ist mit dem Gottesgeist unterwegs. Dieser Geistesstrom durchwirkt die gesamte Schöpfung. Darum wird der Mensch als Geschöpf neu geboren und befähigt zur Liebe füreinander.
(Text auf der Rückseite des Kreuzes: »Kommt, ich war hungrig, ihr gabt mir Brot. Ich hatte Durst, ihr gabt mir Wasser. Fremd – allein war ich, ihr nahmt mich auf. Ich war arm und nackt, ihr habt mich bekleidet. Ich war krank, ihr kamet zu mir. Gefangen lag ich, gefoltert, ihr seid gekommen.«)
Es ist ein neues Leben, wenn er hört, was der Geist ihm eingibt. Er ist eingegliedert in den fortwährenden Schöpfungsprozess und bereitet das Universum mit vor auf das Leben im göttlichen Bereich. Zwischen dem Todesschrei Jesu »Eli, Eli, lema sabacthani« und der Hoffnung, der Zusage seiner Wiederkunft, im Wort »Maran Atha« ausgedrückt, vollzieht sich die Geschichte der Kirche, der Heilsgeschichte.