Kosmisches Ereignis

Kosmisches Ereignis
Friedhofskapelle, Wellingholzhausen
(Ruth Landmann 1985)

Aus dem dunklen, ungeformten Erdreich lässt die Schöpferhand Gottes liebend, unergründlich den Lebensbaum eines jeden Menschen keimen. Er entfaltet sich voller Hoffnung, breit gefächert in einer konvergenten Bewegung einem neuen Dasein zu.

Der Lebensbaum ist mit dem Kreuz zu einer Einheit geworden, mit dem Kreuz als lebenspendendes und lebentragendes Zeichen (durch den Tod und die Auferstehung des Gottmenschen).

Das Kreuz verbindet die Erde mit dem Himmel und bereitet jetzt schon hier das Reich des dreifaltigen Gottes vor.

Der Mensch bekommt in seinem Sterben von dort seine Kraft für die Begegnung mit Christus. In der Unmittelbarkeit des Schauens und Erkennens liegt das ganz Neue, Unvorstellbare, der Akt völliger Hingabe im Du oder ewige Verweigerung.

Im Angesicht von Christus, dem Auferstandenen, ist alles auf ihn hin für den Menschen durchsichtig geworden, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Im Sterben liegt der Höhepunkt des Weltgeschehens, der Ursprung ewigen Lebens.

Die Schöpfung liegt im blendenden Licht. Pflanzen, Blumen und Tiere, alles Geschaffene ist transparent, durchscheinend, wie es einmal im Plan des Schöpfergottes gedacht war. Der Mensch in seiner neuen Leiblichkeit schaut das innergöttliche Leben, das In-einander-Wirken von Vater, Sohn, Geist, fortwährendes Strömen, fortwährendes Offenbarwerden.

Das Licht Gottes leuchtet in all seinen Sinnen auf. Es ist ein Einssein Gottes mit seiner Schöpfung.

Er schaut das Wirken der lichten geistigen Wesen, Wesen des Schauens, Mitvollzieher des göttlichen Lebens.

Und doch gehört der Uranfang unseres Lebensbaumes, das Erdreich, in diese Gesamtschau hinein. Denn Gottes Weisheit, war von Anfang an dabei.