WV-Nr.: | 395 | |
Jahr: | 1997 |
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Art: | Wandbild | Flachrelief | |
Material: | Keramik |
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Ausführung: | flächige Aufbautechnik
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Oberfläche: | modelliert, Engobe
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Zusatzinfo: | Die Keramik ist in eine Metallschale eingelassen
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Format: | 100 x 140 cm (B x H) | |
Zustand: | erhalten, Original |
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Werkort: | St. Vinzenz Tagungshaus im Bernwardshof Erdgeschoss, Flur Winkelstr. 3–4 31137 Hildesheim (Himmelsthür) | |
Zugänglichkeit: | nach Absprache |
Sr. Regina-Maria, Kongregation der Vinzentinerinnen, Hildesheim
Die Mystische Schau des Hl. Vinzenz von Paul
(Ruth Landmann, 1995)
»Aus dem Innersten Geheimnis Gottes fließt sein Erbarmen und strömt über auf die Glieder seines mystischen Leibes.«
Gott bedient sich der Menschen, um seine Barmherzigkeit den Armen, den Leidenden, den Gequälten durch tätige Liebe zukommen zu lassen. Vinzenz ist ein Mystiker der Tat.
In dieser Schau ist er im Dienst an den Notleidenden und realisiert so sein Mittun. Er glaubt den leidenden Christus selbst in seiner Güte sprechen zu hören. So findet er immer mehr zu sich selbst.
Sein karitatives Wirken entwickelt sich zur Nachahmung Christi hin.
Er findet die Grundlinie seines Lebens, die ganz persönliche Ausprägung eines göttlichen Gedankens.
Gott schenkt ihm diesen Geist des Mitleidens und des Erbarmens in Fülle. Vinzenz steht mitten in diesem gewaltigen Elend, dass ihn umbrandet. Er hört nicht auf, in der allgemeinen Not, mit Christus zum Vater zu beten und zum Gebet aufzurufen, um sich dann wieder der Not der Menschen zuzuwenden, die ihn umgibt. In dem Eins-Sein mit dem gegenwärtigen Jesus (Eucharistie) liegt für ihn die Quelle seiner Kraft und seiner Erkenntnis.
Von hier aus ordnet sich die soziale Dimension seiner Liebe.
Das Dasein Jesus ist im wahrsten Sinne des Wortes seine Welt: Das Bild vom mystischen Leib Christi, für Vinzenz Realität, die Fähigkeit mit den Armen zu leiden. Die Armen nehmen die Stelle Christi ein, das heißt auch, Gott in der Person der Armen dienen.
Christus wollte den elenden Zustand der Armen heiligen, und auch hinweisen auf das Geheimnis der Erlösung.
Von hier aus begreift man auch das Verhalten Jesu, der sich in unbegreiflicher Liebe in die Situation der Menschen hineinbegeben hat.
Es vollzieht sich die Vereinigung der Leidenden und der Mitleidenden, mit dem leidenden und liebenden Jesus.
»Alles, was ihr dem Geringsten getan habt, habt ihr mir getan.«
In einer grandiosen Schau sieht Vinzenz, vom Geiste Jesus erfüllt den Tag, an dem die ganze Welt vom Feuer der Liebe brennt.