Menschwerdung

WV-Nr.:   298
Jahr:   1977
Art:   Altargestaltung | Medaillon | Flachrelief
Material:   Keramik
Ausführung:   flächige Aufbautechnik
Oberfläche:   modelliert, Engobe
Format:   ∅ 31 cm
Zustand:   erhalten, Original

Werkort:   Kirche St. Bonifatius
Altarraum, Altarvorderseite
Bismarckstr. 5
26409 Wittmund
Zugänglichkeit:   die Kirche ist tagsüber offen
Menschwerdung - Altargestaltung
Weitere Ansichten:
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Ruth und Theo M. Landmann Archiv e.V., Annette Potthoff

+ Anmerkungen
Schrifttext: »Und das Wort ist Fleisch geworden«
+ Werktext
Unbenanntes Dokument

Menschwerdung
Das Medaillon an der Vorderseite des Altares
(Ruth Landmann, 1977)

Das Thema dieses Medaillons ist die Inkarnation, die Menschwerdung Jesu Christi. Dieses Thema wurde für diesen Ort gewählt, weil hier auf dem Altar die hl. Eucharistie gefeiert wird. Die hl. Eucharistie ist die eigentliche Fortsetzung der Inkarnation Gottes, sie verheißt die Umgestaltung der Erde.

In der Gestalt des Brotes – im eigentlichen kosmischen Element – nimmt das Göttliche gleichsam einen Leib an. Gott geht grundsätzlich in die Welt ein. Das ist im Grunde nichts anderes als eine Fortsetzung der Inkarnation: Gott – Welt – Begegnung. Das Eingehen des Göttlichen in das Weltliche, in die Inkarnation und Eucharistie, soll die Heimholung der Welt bewirken, nicht nur der Menschenwelt, sondern auch der gesamten Schöpfung in den Bereich Gottes.

In der hl. Eucharistie hält Gott sich dem Universum präsent. Die Inkarnation gelangt zu ihrer vollen Auswirkung.
Das eigentliche Motiv, der tiefste Antrieb im Ausgang von Gott und in der Rückkehr zu Ihm ist die Liebe, in der Jesus Christus Mensch und damit Leib, Opfer und Speise für uns Menschen geworden ist. Dieser Geist Gottes, des Vaters und des Sohnes, diese Liebe ist es, die im Anfang des inkarnatorischen Geschehens wirkte.
Im Vertrauen auf diesen Geist göttlicher Liebe vermag Gott der Vater seinem Sohn diesen Heilsplan mitzuteilen. Im Vertrauen auf diesen Geist göttlicher Liebe vermag der Sohn Gottes seinen Vater zu verlassen in der Hoffnung des Wiedergerufen – Werdens, am Ende. So liegt die erste Phase des Inkarnationsgeschehens wirklich schon im inneren Lebensgeheimnis Gottes selbst. Nämlich: Als das Wort Gottes ist Jesus Christus das Ur-Wort und so auch die Ur-Kunde Gottes des Vaters an uns Menschen.

So hat Jesus Christus seiner ganzen Person und seiner ganzen Existenz nach seinen Ursprung vollkommen und unmittelbar aus dem Mysterium, dem Geheimnis Gottes. Gott selbst ist es, der hier für seinen ewig – gezeugten Sohn einen wirklichen and neuen Anfang setzt, der dann für die Geschichte selbst den Charakter eines göttlichen Neuanfangs einer »neuen Schöpfung « hat.

Der Eintritt Jesu Christi in unsere Geschichte ist das Herüberschreiten des Gottessohnes aus der göttlichen Ewigkeit in eine menschliche Existenz.

+ Eigentümer
Kath. Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Wittmund